Eine neue Idee setzte sich zwischen 1955 u 1980 an der Lein durch. Es wurden insgesamt elf Stauseen gebaut, um das Leintal und das mittlere Kochertal vor Hochwasser zu schützen. In den Hochwasserrückhaltebecken wird die Spitze der Hochwasserwelle zurückgehalten und verzögert wieder abgegeben, ohne dass es für die bebauten Bereich zu Schaden bringenden Überschwemmungen kommt.
Im Normalfall sind die Becken des Kocher-Lein-Verbandes bis zur Höhe der Mönchwand gefüllt (Dauerstau). Bei lang anhaltenden Niederschlägen werden die Hochwasserschieber geschlossen und die Becken füllen sich. Wenn die Hochwasserstauräume voll sind, fließt das Wasser über die Hochwasserentlastungsanlagen ab, damit die Dammbauwerke nicht gefährdet werden. Sobald an den maßgeblichen Abflusspegeln im Leintal fallende Tendenzen erkennbar sind, wird mit dem Entleeren begonnen.
Die Anlagen des Verbandes werden zentral überwacht und gesteuert. So werden bei normaler Witterung täglich und im Hochwasserfall je nach Bedarf die aktuellen Wasserstände beim Betriebsleiter im Landratsamt in Ellwangen mittels Datenfernübertragung (per Modem und Telefonleitung) auf den Bildschirm gesendet. Auf Knopfdruck werden dann die Schieber geöffnet bzw. geschlossen.
Der Erfolg der Hochwasserschutzeinrichtungen lässt sich an dieser Grafik des Leinpegels Abtsgmünd eindrucksvoll aufzeigen. Durch die Verbandsanlage wurden die mittleren Hochwasserabflüsse um über 50% gedrosselt